Zwei Männer mittleren Alters versuchen, sich bei der Empfangsdame im Warteraum der Onkologie anzumelden. Untereinander sprechen sie eine mir unbekannte Sprache, vielleicht arabisch? Die Empfangsdame fragt vorsichtig „englisch“? Die Männer verneinen, sagen ebenso vorsichtig „französisch“? Die Dame kann damit nichts anfangen. Ich offeriere meine Dolmetscherdienste, die Anmeldung klappt. Erleichterung bei den zwei Männern. Dann kommt ein junger Mann, ohne den üblichen weissen Kittel, und stellt sich als Arzt vor. Die zwei Männer scheinen dem nicht zu glauben, gehen trotzdem mit in den Untersuchungsraum.
Kurz darauf kommt der eine Mann, der Begleiter, zurück und ruft mich, ob ich helfen könne. Der Arzt „ne comprends pas un mot“. Der Arzt ist einverstanden, sofern der Patient auch einverstanden sei. Da kommt eine Ballung von Informationen, der Patient sei schwer krank, müsse viele Medikamente einnehmen und warten, bis man feststellen könne, ob diese wirken. Der Patient sitzt da, zusammengesunken, fragt noch, ob man operieren müsse, was der Arzt für den jetzigen Zeitpunkt verneint. Es gäbe, sagt er noch, andere Medikamente, diese seien aber sehr teuer, es brauche eine Kostengutsprache der Krankenkasse, Und dann, für mich der Hammer „Wir sind im Asylheim, wissen nichts über die Krankenkasse“. Das Gespräch ist beendet, ich erfahre noch, dass die zwei Männer aus Syrien geflüchtet sind, und muss weiter. Wird dieser Mann die nötigen Medikamente bekommen oder weiter leiden müssen?